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Apotheker fordern Langzeitstudien

Risiken bei der Einnahme von Paracetamol?

Hannover – Der Kopf schmerzt, der Hals kratzt, die Nase ist verschnupft – mit dem Herannahen der kalten Jahreszeit beginnt auch die Erkältungssaison. Zur Linderung der Symptome greifen viele Menschen auf frei verkäufliche Medikamente zurück, die altbekannt sind, wie z. B. Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Paracetamol. Zur Nacht werden dann noch Erkältungsmittel genommen, die in der Werbung eine schnelle Besserung versprechen.

Doch Vorsicht: Auch frei verkäufliche Arzneimittel enthalten Wirkstoffe, die bei einer falschen Einnahme oder in Kombination mit anderen Mitteln zu problematischen Nebenwirkungen führen können, erklärt die Apothekerkammer Niedersachsen.

Viele Patienten vertrauen z. B. uneingeschränkt dem Schmerzmittel Paracetamol. Auch Schwangere mit Schmerzen oder fiebernde Kindern nehmen gern und oft Paracetamol ein. Paracetamol gilt als sehr gut verträgliches Arzneimittel. Es ist preiswert und wird im Versandhandel häufig mit Mengenrabatten beworben. Viele Patienten greifen dadurch zu oft zu Paracetamol, ohne die Dosierungsangaben zu beachten. Schmerzmittel sollten grundsätzlich nur unter ärztlicher Aufsicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.

In Deutschland hat es laut den Giftinformationszentren bereits mehrere Tausend Paracetamol-Vergiftungen gegeben. Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber die freiverkäufliche Paracetamolmenge auf zehn Gramm festgesetzt. Das entspricht einer Packung mit 20 Tabletten à 500 Milligramm. Doch manche Patienten umgehen dieses Verbot und kaufen in mehreren Apotheken das Schmerzmittel ein, weil es so günstig ist. Das ist gefährlich. Die Apotheker  fordern weiterhin Langzeitstudien. In jedem Fall lohnt jetzt schon eine erhöhte Wachsamkeit und mehr Sorgfalt im Umgang mit Paracetamol.

Viele Patienten wissen z. B. nicht, dass manche Erkältungsmittel bereits Paracetamol enthalten. Wird nun zum Erkältungssaft eine Paracetamol-Tablette eingenommen, kann es schnell zu einer Überdosierung kommen.

Ebenso darf die Mutter ihrem fiebernden Kind nur alle sechs bis acht Stunden ein Paracetamol-Zäpfchen in der altersangemessenen Dosierung verabreichen. Die fiebersenkende Wirkung tritt erst mit einer gewissen Verzögerung ein. Schwangere und Stillende sollten Paracetamol nur nach ärztlichem Rat nehmen. Vorsicht ist ohnehin bei Menschen mit bekannten Leber- oder Nierenschäden geboten.

Patienten sollten sich in der Apotheke beraten lassen, ob für ihre individuelle Krankheitsgeschichte Paracetamol ein optimales Medikament ist. Grundsätzlich gilt: Der Wert eines Arzneimittels bemisst sich immer an dem ganzheitlichen Nutzen. Dabei müssen die Schwere der Erkrankung selber, die Option der Nichtbehandlung und die Vorteile einer Medikation im individuellen Fall abgewogen werden. Arzneimittel sind keine Konsumware, die ohne Beratung genommen werden sollte. Bei der in jedem Einzelfall notwendigen Abwägung zwischen Nutzen und Risiko für den jeweiligen Patienten helfen Apotheker mit ihrem Fachwissen. Was dem einen Patienten hilft, kann trotz sehr ähnlicher Symptome bei einem anderen Menschen nicht sinnvoll sein. Auch bei der individuellen Dosierung des Medikaments hilft der Apotheker.

Der Apothekerkammer Niedersachsen gehören rund 7.000 Mitglieder an. Der Apotheker ist ein fachlich unabhängiger Heilberufler. Der Gesetzgeber hat den selbstständigen Apothekern die sichere und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln übertragen. Der Beruf erfordert ein vierjähriges Pharmaziestudium an einer Universität und ein praktisches Jahr. Dabei erwirbt der Studierende Kenntnisse in pharmazeutischer Chemie und Biologie, Technologie, Pharmakologie, Toxikologie und Klinische Pharmazie. Nach dem Staatsexamen erhält er eine Approbation. Nur mit dieser staatlichen Zulassung kann er eine öffentliche Apotheke führen. Als Spezialist für Gesundheit und Prävention berät der Apotheker seriös und unabhängig. Er begleitet den Patienten fachlich, unterstützt ihn menschlich und hilft ihm so, seine Therapie im Alltag umzusetzen.

Pressekontakt der Apothekerkammer Niedersachsen:
AzetPR
Andrea Zaszczynski
Wrangelstraße 111, 20253 Hamburg
Telefon 040 / 41 32 700, info@azetpr.com

Apothekerkammer Niedersachsen
Anja Hugenberg
An der Markuskirche 4
30163 Hannover
Telefon: 0511 39099-0
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www.apothekerkammer-nds.de